"IKONE WOLFGANG MATTHIES
Hey, Union-Fans, lasst es sofort krachen
(Hupe)
Unions Kult- Keeper Wolfgang Matthies schaut immer genau hin. (imago/Matthias Koch)
So schön wird die Atmosphäre am Sonntag in der Försterei. (City-Press GmbH)
VON ANDREAS BAINGO
Berlin - Schweige-Viertelstunde ja? Schweige-Viertelstunde nein? Der zum Bundesligaauftakt des 1. FC Union am Sonntag von den Ultras angedachte Protest gegen RB Leipzig (18 Uhr, Alte Försterei) droht den Verein immer mehr zu zerreißen. Mancher zeigt Verständnis für die Aktion, mancher ist strikt dagegen. So auch Wolfgang „Potti“ Matthies (66). Der Wunsch des Kult-Keepers: Hey, Fans, lasst es lieber sofort krachen.
Alles hat der Schlussmann erlebt mit seinen Eisernen. Aufstiege hat er gefeiert und Abstiege hinnehmen müssen. Sensationelle Siege hat es gegeben und deftige Klatschen. Nur über eines musste er nie nachdenken in seinen 253 Pflichtspielen, von denen 159 in der DDR-Oberliga stattgefunden haben, über einen Boykott von den Rängen. „Unsere Fans waren schon immer anders. Aber immer so, dass sie uns immer unterstützt haben, und zwar von der ersten bis zur letzten Sekunde. Anders kann und will ich mir das lieber nicht vorstellen, denn anders habe ich es noch nie erlebt.“
Eine Viertelstunde ohne Anfeuerung, zumal beim lang ersehnten und ohnehin historischen Bundesligadebüt, kann der ehemalige Schlussmann beim besten Willen nicht akzeptieren. „Würde ich auf dem Rasen stehen und die Fans würden uns nicht nur nicht anfeuern, sondern ganz und gar schweigen“, sagt er, „dann würde ich mir verwundert die Augen reiben. Ich weiß wirklich nicht, für wen das gut sein soll.“
Ein klein wenig vergleicht der Oldie die Situation mit den 70er- und 80er-Jahren, als es Spiele gegen den damaligen Erzfeind BFC Dynamo gab. Auch damals „hatte der Gegner kaum Fans“, so Matthies, doch auch damals gab es einen Klassenunterschied, zwar keinen wirtschaftlichen, dafür aber einen politischen. „Aber das ist egal“, meint der Ex-Schlussmann, „die Fans haben uns nie im Stich gelassen, in keinem Spiel und nicht einmal 15 Minuten, ach, nicht eine Minute.“
Kaum jemand kann die Chemie zwischen Rasen und Rängen besser fühlen als Matthies. Viermal haben die Anhänger ihn zu Unions Spieler des Jahres gewählt und hätten es wahrscheinlich viel öfter getan, wäre diese Ehrung nicht erst 1982 eingeführt worden. Als es 2006 darum ging, Unions wertvollsten Spieler der Vereinsgeschichte zu wählen, war auch da die langjährige Nummer 1 die tatsächliche Nummer 1. Selbst den Pokalhelden von 1968 hat er den Rang abgelaufen. Umso aufmerksamer sollten alle zuhören, wenn Matthies vor dem Start in eine völlig neue Etappe sagt: „Wenn ich könnte, würde ich den Anhängern ins Gewissen reden, ihren Boykott irgendwie anders zu artikulieren, nur nicht zum Schaden der Mannschaft. Dass der erste Gegner ausgerechnet RB Leipzig ist, hat doch niemand von uns zu verantworten.“
Von sich aus auf den sprichwörtlichen 12. Mann zu verzichten, zumal noch als Neuling gegen den Vorjahresdritten, ist für Matthies so, „als würden wir am Anfang freiwillig nur zu zehnt auflaufen. Das macht doch auch niemand.“ Außerdem weiß seit dem Abend des 27. Mai, seit 22.27 Uhr an jenem denkwürdigen Montag jeder, „dass unsere Mannschaft die Anfeuerung jetzt noch nötiger hat als sonst schon. Außerdem ist Leipzig alles andere als Fallobst und nur gemeinsam können wir ein erfolgreiches Debüt feiern.“
Also, Leute, wenn der Kult-Keeper einen Wunsch frei hat und ihr den erfüllen möchtet, lasst es von der ersten Sekunde an krachen!
Fotos: City-Press (2), imago/Koch (2)"
Volle Zustimmung, ich kenne wirklich keinen Altunioner, der für diesen geistigen Dünnschiss ist, keinen!
Wer stets anders sein will, verliert sich am Ende selbst!
Diese Endlosschleife, "wir sind anders", wirkt langsam wie zwanghaftes Wichsen vorm Spiegel!
Finde das mit dem Stimmungsboykot die ersten 15 Minuten auch Mist, die schaden damit der eigenen Mannschaft mehr als den Leipzigern, aber das begreifen manche scheinbar nicht.
Hansa für immer, weil ich zu stur zum aufgeben bin
Beiträge: | 10.238 |
Registriert am: | 22.07.2018 |
Wie könnte man eurer Meinung nach sonst den Protest vollziehen, insofern man etwas gegen solche Vereinsstrukturen wie RB hat?
Ganz fern bleiben, beleidigende Banner, Pyrotechnik oder Randale schließe ich gleich aus, weil man damit den eigenen Verein direkt schädigt. 15 Minuten Stille halte ich deshalb für angemessen und wenn man das vorher ankündigt, kann sich die eigene Mannschaft darauf einstellen ohne dass man als Spieler mit einem Fragezeichen rumrennt und denkt, warum supporten die uns nicht.
Die haben bereits 2x Protest geübt in der 2. BuLi. Konnte auch jeder nachvollziehen wie und warum. Wer seine Mannschaft beim ersten Spiel in der höchsten deutschen Liga wegen der Gastmannschaft nicht von Anfang an bedingungslos unterstützt, dem fehlt einfach eine Windung!
Beiträge: | 5.657 |
Registriert am: | 06.07.2018 |
Geiler Beitrag dazu von einem Altunioner im Unionforum!
@armin van dyk
Ich muss gestehen, dass ich den ersten Zeitungsartikel noch einmal lesen musste, da ich die entscheidende Passage zum Boykott bzw. Protest nicht fand. Das ist mir bis heute nicht gelungen.
Schweigen als Protest?
Ich habe es mal ausprobiert. Meine bessere Hälfte zieht solche Methoden auch gelegentlich durch (und nicht nur 15 Minuten). Was passiert? Nichts. AvD zieht seinen Stiefel weiter durch, so wie auch RBL am So.. Das Schweigen zum Erfolg führt, ist wohl eher auf das Kindesalter beschränkt. Da konnte man sich mal einen Schokoriegel im Kassenbereich bei Mutti erschweigen, denn ansonsten hätte man nie, nie wieder mir ihr gesprochen.
Wenn man einen "Arsch in derHose" hat, machen die Anhänger des Protests vorm Gästeblock eine Sitzblockade mit Zingler, CA u.a. in der ersten Reihe (inkl. Scheiß RB-Shirts). Das wäre dann ernst zu nehmen. Ganz analog zu Naziaufmärschen. Vor solchen Protestformen weichen doch wieder alle zurück, weil dann heißt es auch mal Farbe bekennen und Strafen vom DfB kassieren.
Die jetzige Form wurde wahrscheinlich in einem Gesprächskreis aus Konfliktforschern und Sozialpädagogen geboren. Der neue Zeitgeist. Beim Auswärtsspiel in LE schreibt dann am besten irgendein Ultra böse Nachrichten auf die RB-Facebookseite und wir liken das dann alle. Der absolute Mega-Mörderprotest und RBL verliert dann, weil sie das nervlich nicht aushielten.
Zu manchen Usern, welche hier vom stillen Anfeuern und vom lautlosen Torpogo reden, sollte man eigentlich nichts sagen. Nur soviel. Glyphosat im Wasser. Wir sind doch keine Freiluft-Irrenanstalt. sondern ein Fußballstadion.
Was machen eigentlich die Unioner, die das Spiel @home schauen? 15 Minuten vorm TV aus Solidarität ebenfalls schweigen? Mal sehen, was wir machen, wenn der FC Bayern mit seinem Ärmelsponsor Katar kommt? Eine DeMo gegen Menschenrechtsverletzungen in Katar. Da sollte dann aber unsere Wertekommission tagen, ob wir dieses Spiel überhaupt austragen.
Die 1. LIGA sollte ein Urlausb- oder Partyerlebnis von der 1. Minute an werden. Deswegen Rave On ab 18 Uhr am So. Zingler und Co. können ja in der Zeit den Gästeblock blockieren und halten uns die Ochsen wenigstens 15 Minuten vom Leib.
Eisern!
"Dann wird man dort hilli und halla singen hören. Diese Sekte hat dem Land gerade noch gefehlt." August 1775, Schreiben Friedrich II. an Voltaire über Pläne moslemische Familien in Westpreußen anzusiedeln
Gott sei Dank sind die Polen noch nicht so weichgespült, wie viele Deutsche und haben noch Eier in der Hose!
Rafal sagt laut, was er denkt, andere sprechen blos hinter vorgehaltener Hand von "Kinderkacke, die nix bringt und uns nur schadet!"
https://www.berliner-kurier.de/sport/1--...ultras-32997234
Hab den Verein gerade in der 2. Liga gesucht.. 😅 Macht der Gewohnheit..
Aus einem anderem Blickwinkel betrachtet. https://bit.ly/31K1dQ6
Ich könnte zu dem Artikel ganz viel schreiben, aber dazu müsste ich Buchautor werden. Keine Zeit und keinen Bock.
Sein "Statement" hätte er sich auch grösstenteil klemmen können. Scheinheiligkeit pur...
Wir waren einer der ersten Vereine, die Sunmaker als Hauptsponsor hatten. Wurde vor Kurzem gut verlängert. Für beide eine sehr gute Win-Win-Situation. Und das, obwohl Onlineglückspiele lt. Staatsvertrag in Deutschland verboten sind - ausser in Schleswig-Holstein. Weil die damals aus dem Staatsvertrag ausgetreten sind und nun sogar unter schwarz-grün verlängert haben. Scheinheiligkeit pur...
Zu dem DFB-Deal sag ich nix, ausser: Scheinheiligkeit pur...
Schalke wirbt mit "Kumpelverein" und Grubenmentalität, die früher ja auch traditionell vorhanden war. Und alles, was gegen ihre schwarz-gelben Freunde oder gegen die rot-weissen von der Isar ausgenutzt werden kann, um marketingtechnisch Geld reinzuholen, wird gnadenlos ausgenutzt. Ist doch legitim, warum dann bei Union nicht? Scheinheiligkeit pur...
Es gibt echt noch mehr Beispiele, um diesen Schreiberling von seinem zu hohen Hocker zu stossen, aber vielleicht hat ja jemand von euch Lust, das hier fortzuführen oder zu zerreissen...
Freunde sind wie Schild und Schwert, heiliges Gut und einfach so viel Wert.
Es ist immer zu früh um aufzugeben.
- Norman Vincent Peale-
"Alles" heißt nicht, dass es viel ist! by Expo
Beiträge: | 21.864 |
Registriert am: | 06.07.2018 |
Ja exwa, vielleicht kann das jemand weiterführen, der sich intensiv mit Union beschäftigt. Vermute aber mal, das an der Stelle das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Glaube nämlich nicht, das sich jetzt Union Fans in Überzahl hier anmelden werden um das Ding bis ins Detail zu zerlegen.
Nachtrag: Dem wo es interessiert, braucht sich in dem Artikel eigentlich bloß die Kommentare dazu durchlesen, um zu verstehen worum es sich dreht.
Zitat
Ich könnte zu dem Artikel ganz viel schreiben, aber dazu müsste ich Buchautor werden. Keine Zeit und keinen Bock.
Wahnsinn, zu was du alles fähig wärst und das in dem Alter. Vom Sportdirektor zum Aufsichtsratmitglied und und.. zumindest wurdest hier dafür vorgeschlagen
Zitat von Latte im Beitrag #126
Gott sei Dank sind die Polen noch nicht so weichgespült, wie viele Deutsche und haben noch Eier in der Hose!
Rafal sagt laut, was er denkt, andere sprechen blos hinter vorgehaltener Hand von "Kinderkacke, die nix bringt und uns nur schadet!"
https://www.berliner-kurier.de/sport/1--...ultras-32997234
Dafür das man doch so sehr gegen den Stimmungsboykott war, halten sich verdammt viele daran, wie auch eben der Kommentator anmerkte.
Nachtrag: Und das Gegentor fällt ausgerechnet wo man angefangen hat zu supporten.. Solche Geschichten schreibt nur der Fussball.
Verkaxxt! Leider.
Wir stehen zusammen,egal wo und wann- FC Hansa Rostock ein Leben lang!
Beiträge: | 2.676 |
Registriert am: | 16.03.2019 |
Ganz sicherer Tipp als Absteiger.
Nico Neidhart: Wenn man diese Kulisse hier heute gesehen hat - wenn man da nicht heiß ist, dann frage ich mich, wann man heiß sein möchte."
Beiträge: | 10.456 |
Registriert am: | 06.07.2018 |
Zitat von steffen68ffm im Beitrag #134
Ganz sicherer Tipp als Absteiger.
Beiträge: | 4.376 |
Registriert am: | 31.07.2018 |
Ein eigenes Forum erstellen |